Sartorius AG

Sartorius intensiviert Kooperation mit NVIDIA

Der Göttinger Sartorius-Konzern intensiviert seine Zusammenarbeit mit NVIDIA, einem der führenden Anbieter von KI-Plattformen aus den USA. Ziel ist es, das umfangreiche Datenwissen von Sartorius aus der Laborprozesswelt stärker mit KI-Anwendungen zu verknüpfen.

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Bereits seit 2020 arbeitet Sartorius mit NVIDIA zusammen. Nun erweitert der Göttinger Konzern diese multidisziplinäre Zusammenarbeit, um die Entwicklung neuer und besserer Therapien zu ermöglichen. Gelingen soll das durch die Kombination des Know-hows von Sartorius in den Biowissenschaften und der Bioprozesstechnik mit den KI-basierten Computerplattformen und der Software von NVIDIA.

„Biologische Zusammenhänge sind außerordentlich komplex. Die bessere Nutzung von Daten durch die Integration von biowissenschaftlicher Expertise mit KI-Lösungen ist ein vielversprechender Ansatz, um die Entwicklung und Herstellung von biopharmazeutischen Medikamenten zu vereinfachen und zu beschleunigen“, sagte Prof. Dr. Oscar-Werner Reif, Technologievorstand von Sartorius. „Diese erweiterte Zusammenarbeit mit NVIDIA wird dazu beitragen, relevante technologische Innovationen für unsere Kunden und letztlich für die Patienten zu entwickeln.“

Daten fallen bei der Nutzung der Sartorius-Produktwelt an vielen Stellen an. Deshalb hat das Life-Science-Unternehmen die Technologie von NVIDIA in seine Geräte integriert, um Edge-Computing-Anwendungen seiner Live-Cell-Imaging-Plattform für kommerzielle KI-Assays im Labor zu ermöglichen. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt auf der Entwicklung prädiktiver KI-Modelle von Organoiden, die aus Stammzellen gewonnen werden. Diese miniaturisierten Modellsysteme von Organismen in der Petrischale werden zunehmend als Ersatz für Tierversuche in der Arzneimittelforschung und Präzisionsmedizin eingesetzt. Darüber hinaus nutzt Sartorius NVIDIA-Lösungen für das prädiktive Bioprozessdesign und Simulationswerkzeuge zur Prozessoptimierung.

Die erweiterte Zusammenarbeit umfasst den verstärkten Einsatz der NVIDIA Clara Suite von KI-basierten Computerplattformen, Software und Services im Sartorius-Ecosystem. Geplant ist die Entwicklung und Vermarktung leistungsfähiger Basismodelle, die auf den umfangreichen und einzigartigen Datensätzen von Sartorius basieren. Über die NVIDIA Clara Suite und die NVIDIA DGX-Plattform werden Sartorius-Kunden zudem neue prädiktive KI-Modelle, Tools und Simulationen für zahlreiche Anwendungsbereiche zur Verfügung stehen.

Konkret geht es um die Zusammenarbeit beim computergestützten Design und der Simulation komplexer 3D-gedruckter Sphäroide und Organoide oder neuartiger synthetischer Biosynthesewege und ganzer Organismen, die auf der Basis von Sartorius-Zelllinien entwickelt wurden. Die Verschmelzung von künstlicher Intelligenz mit realen Laborparametern und Simulationsmöglichkeiten bringt Sartorius in eine interessante Position im allgemeinen Hype um KI-Anwendungen. Während man sich mit etwas Phantasie eine Vielzahl von wichtigen Erkenntnissen für die Entwicklung innovativer Therapeutika wie Zell- und Gentherapie und auch relevante Angebote für die Pharmaindustrie aus dieser Kooperation vorstellen kann, scheint die Phantasie der Börsianer für diese neuen Möglichkeiten noch nicht auszureichen oder zumindest noch nicht auf dem Börsenparkett angekommen zu sein. Der Kurs von Sartorius bewegt sich weiterhin eher seitwärts mit Tendenz nach unten.

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